03.08.2011

Wenn ich an den Garten zurückdenke,

erinnere ich mich an ein Haus, das darin stand. Ich glaube, dass ich mich ohne dieses Haus des Gartens gar nicht entsinnen könnte. Denn ohne es wäre er leer gewesen, verwahrlost, wenn überhaupt vorhanden, oder eben niemals angelegt worden. Eine Wiese letztlich nur wie viele, durch die wir gingen und die wir doch nicht behielten.

Nun war ein Haus darin, stand da und war eng von außen wie von innen, so eng, dass, wenn ich es betrachtete, sich ein Gürtel mir um den Brustkasten immer enger zog, beinah so eng wie das Haus aussah, wenn ich es von außen betrachtete und mir Gedanken über sein Inneres machte und sich der Gürtel dabei immer enger zog.

So sah ich eine Frau aus dem Haus treten. Schien die Sonne, schien auf die Frau, den Garten, das Haus, auf mich? Ich weiß nicht mehr und weiß doch noch, dass die Frau einen Spaten nahm und damit Soden aus dem Rasen stach und hob, bis ein Kreis von Erde blieb, überall gleich weit entfernt von den Ecken des Gartens. Daraus stieg Luft hervor, Atem blinder Tiere, glaubte ich damals, Atem der Ratten, Würmer, auch der Wurzeln und der Erde selbst. Ich nahm an, dass die Frau fror. Sie grub und fror und grub und schwitzte und trieb den Kreis tiefer, der nun ein Loch war, bis sie ihn tief genug fand.

Dann setzte sie einen jungen Baum hinein und schaute und begann zu hoffen, bedeckte ihn sanft mit der Erde vom Haufen, der sich gebildet hatte und langsam wieder verschwand (was nichts bedeutet). Sie goss ihn an, damit er wachse, und hoffte weiter, dass er wachse, wachse in den Himmel hinaus, zur Sonne, aus dem Tag. Sie hoffte es, so glaub ich heute, und träumte vom Wald, eigentlich.

Dann wusch sie den Spaten ab, ging ins Haus zurück und blieb dort wohl, während ich fortging, den Weg hinunter, bis das Haus verschwand, durch eine Wiese dann, auch sie ließ ich hinter mir. Sie entfiel mir gänzlich, bis heute vielleicht.