30.11.2012

»Sie waren nur noch der Schaft, der eine Fahne hält, und dann waren sie tot.«

(Alexis Jenni)

29.11.2012

28.11.2012

Vier Jahre, ein paar Wochen und Tage blieb das Schöne im Trostlosen. Dann wurde das Trostlose schön und das Schöne trostlos.

Sechs (9) – aus den Nachrichten

»Der Torso wurde im Hauptbahnhof gefunden.«
Die Jahrhundertebbe.

Sechs (8) – aus den Nachrichten

»Das ist wirklich unbeschreiblich, liebe Zuschauer.«

21.11.2012

»Es gibt nicht nur eine Enge des Kummers, sondern auch eine Enge der Freude.«

(Sören Kierkegaard)

Sechs (7) – aus den Nachrichten

»Der totgeschlagene Johnny vom Berliner Alexanderplatz.«
Endung -ung. Ungung.

Sechs (6)

Das tote Kind, der arme Hund!

Sechs (5)

Das arme Kind, der tote Hund!

19.11.2012

Sechs (4)

Es wird jetzt wieder früher dunkel.

17.11.2012

Sechs (3)

»Nacht«, sagte sie. »Nacht«, sagte er.

15.11.2012

Sechs (2)

In der Apokalypse verkaufte er Gold.
»Die Erfahrung der Langeweile, nicht die vulgäre aus Mangel an Gesellschaft, sondern die absolute, war für mich persönlich wichtig. Wenn jemand sich von seinen Freunden verlassen fühlt, so ist das nichts. Die Langeweile an und für sich geschieht grundlos ohne äußere Einwirkungen. Damit verbindet sich das Gefühl leerer Zeit, so etwas wie Leerheit, die ich immer gekannt habe. Ich kann mich gut an das erste Mal mit fünf Jahren erinnern. Ich war damals nicht in Hermannstadt, sondern in Altrumänien mit meiner ganzen Familie. Da wurde mir auf einmal bewusst, was Langeweile ist. Es war gegen drei Uhr nachmittags, als mich so ein Gefühl des Nichts, der Substanzlosigkeit beschlich. Es war, als wenn alles plötzlich irgendwie verschwunden sei, das Vorbild von all diesen Anfällen der Langeweile, der Einstieg in die Nichtigkeit und der Anfang meiner philosophischen Reflexion. Dieser intensive Zustand des Alleinseins machte mich so betroffen, dass ich mich frage, was er zu bedeuten habe. Sich nicht dagegen wehren und sich nicht davon durch Reflexion befreien zu können, und die Ahnung, dass es wiederkehrt, wenn man es einmal erlebt hat, das verunsicherte mich so sehr, dass ich es als Orientierungspunkt akzeptierte. Auf dem Gipfel der Langeweile erfährt man den Sinn des Nichts, insofern ist dieses auch kein deprimierender Zustand, da es für einen Nicht-Gläubigen die Möglichkeit darstellt, das Absolute zu erfahren, so etwa wie den letzten Augenblick.«

(Émile Michel Cioran)


13.11.2012

Sechs (1)

Ich bin der, den Sie suchen.

12.11.2012

»What a frightening thing is the human, a mass of gauges and dials and registers, and we can read only a few and those perhaps not accurately.«

(John Steinbeck)

08.11.2012

Gestern Nacht,
die Hände auf der Bettdecke gefaltet,
das vom Regen schlierige Licht der Stalllaterne
auf seinem glatten Gesicht, die Augen offen,
enttäuscht vom Tag und von der Woche,
betete der liebe Gott zu mir.

03.11.2012

»Who is it? said the boy.
I don't know. Who is anybody?«

(Cormac McCarthy)
All die Dinge um ihn herum, die Wege, die Zäune, die Kreuze, waren älter, viel älter als er. Sie hätten erzählen müssen von ihrem Mysterium. Wer aber redete, war er, und sie schwiegen.
Wieder so ein Gedanke.

02.11.2012

Ischwöre.

01.11.2012

»Die Bedienungen sind von hölzerner Freundlichkeit, sehen alle aus, als sparten sie auf ein Tattoo, und werden diese Welt nie verlassen.«

(Wolfgang Herrndorf)