22.07.2011

... und sie rennen in die Kirche. Sie rennen.
Spasmus Sein.

21.07.2011

Wenn das alles ist,
was ist dann nichts?
Heute ist Mama gestorben.
Vielleicht auch gestern.
Ich weiß nicht.

(Albert Camus)

19.07.2011

The apparition of these faces in the crowd;
Petals on a wet, black bough.

(Ezra Pound)
Der Mann, der in die Vergangenheit blicken konnte.

18.07.2011

»As you get older it is harder to have heroes, but it is sort of necessary.«

(Ernest Hemingway)
if
if you
if you could
if you could only
if you could only stop
if you could only stop your
if you could only stop your heart
if you could only stop your heartbeat
if you could only stop your heartbeat for
if you could only stop your heartbeat for one
if you could only stop your heartbeat for one heart
if you could only stop your heartbeat for one heartbeat.
In einem Haus saßen drei Männer in einem Raum. Und mit einem Mal war die Möglichkeit, dass sie einander die Fresse einschlagen, von der Wirklichkeit nur noch wie durch ein Blatt Papier getrennt.

14.07.2011

Das dunkle Meer
und ein Wildentenruf
im verschwommenen Weiß.

(Matsuo Bashō)

The Red Wheelbaarow

so much depends
upon
a red wheel
barrow
glazed with rain
water
beside the white
chickens.

(William Carlos Williams)
Lauter Beweise gegen mich. Wo ist der Richter?

12.07.2011

»As he was drifting to sleep his thoughts were of horses and of the open country and of horses.«

(Cormac McCarthy)

11.07.2011

Wohin auch? Zu wem?

Ein Mann, die Hände staubig, die Hände traurig, faltet ein Papierflugzeug, so schlecht, dass er weiß, es wird nicht fliegen, niemals. Wohin auch? Zu wem? Er wirft es fort, wie Müll, wie sich selbst, so achtlos, dass er weiß, es wird nicht fliegen, niemals. Wohin auch? Zu wem? Dann stürzt es ab, er geht hinein und wäscht sich die Hände, staubig und traurig. Ach, denkt er. Papierflugzeuge. Sie können nicht fliegen. Wohin auch? Zu wem? Er ist ja kein Kind mehr, hat man ihm gesagt.
»I am a cigarette with a body attached to it.«

(Raymond Carver)

08.07.2011

Am Irgendwasrand

Irgendwer steht am Waldesrand, gekommen von irgendwoher. Er kann nicht mehr, er weiß, er kann nicht mehr. Seine Schultern dampfen von Schweiß unter dem wollenen Pullunder, das Gesicht ist so rot und pocht, dass er weiß, er kann nicht mehr. Mehr weiß er nicht. Die Kälte schneidet seine Lungen. Der Wald liegt hinter ihm ihn tiefgrüner Ruh.

Hindurch ist er gerannt, verzweifelt durch viele Meilen Wald, ist schreiend über Äste hingefallen. Hat sich wieder hochgerappelt, ist weiter gerannt, wie blind im hellen Wald. Der Wald, so still, hat nur sein Keuchen je gehört. Die Beine immer steifer, hat er gehumpelt vor Angst, fast gelacht, gedacht, er stirbt.

Ist er verfolgt worden? Sucht man ihn? Ein Tier? Was hetzt ihn nur, wo er nun steht und weint und weiß, er kann nicht mehr, wird nie mehr können, im Kopf vor allem nicht? Denn was er sah hat den Kopf ruiniert, fürs Leben ruiniert.

Er sah eine Frau mit einem Kind, kaum ein Jahr, in einer Kirche am anderen Waldesrand. Er sah das Kind im Arm der Mutter traurig werden und sah, dass die Mutter es merkte. Das Kind begann zu weinen, weinte, wann immer es still war. Es weinte entzündet, er sah, dass es entzündet weinte. Es weinte bis unter die Balken des Daches, weinte so, dass es in den Köpfen schmerzte, dass bald ein Ton da war, der schwang ohn Unterlass.

Da hielt die Mutter die Hand drauf. Und er sah, wie die Händchen sich wehrten, sich wehrten so lang. Bald sah er die Händchen sinken und müde sich schließen. Sie fielen zusammen wie zum Gebet.

Da sprang er auf und rannte, rannte hinein in den Wald. Rannte und schrie und fiel und rannte. Rannte den Wald hindurch, so in Furcht vor allem und jedem, dass er nun weiß, er kann nicht mehr, wird nie mehr können. Seine Schultern dampfen von Schweiß unter dem wollenen Pullunder, das Gesicht ist so rot und pocht, und etwas Blut tritt aus seinem Mund ins weiße Licht eines nicht lang vergangnen Morgens.

05.07.2011

»Honey, no offense, but sometimes I think I could shoot you and watch you kick.«

(Raymond Carver)

04.07.2011

Kämpfen Sie bitte vergeblich.

01.07.2011

I am the greatest.
I said that even before I knew I was.
Jetzt oder nie.
Ich tippe auf nie.