27.09.2011

So untergehen

Der schon Verwahrloste bemerkt an sich selbst die sein Leben hindurch immer noch voranschreitende Verwahrlosung. Er ekelt sich, fühlt die Steife seiner Haare, sieht die zugleich tatzen- wie krallenhaft werdenden Hände, er riecht den Geruch, der zunimmt wie die Gewöhnung an das Schlafen in halbfeuchten Pfützen und das Fressen von Zigaretten.

Er findet sich ab mit dem gleichermaßen jetzigen wie unentrinnbaren Leben. Doch der Ekel vor sich selbst bleibt in ihm, gemahnt an etwas Früheres, lange Zeit Zurückliegendes, Besseres und für immer Vergangenes, ein Ekel ist es, eine Sehnsucht nach sich selbst als Knaben, duftend nach Sonne und Haut und ein bisschen Restschlaf in einem Bettchen.