28.01.2012

Der Kalte

Die Notwendigkeit, dies darzulegen, bringt es hervor. Es geht hier im Einzelfall um einen Marder. Er ging ein im Frost auf dem Dach des Anbaus.

So war sein Ende, er schleppte sich dorthin für Tage.

Was ihm sonst Wärme gab, war nun kalt und tot vom Wind aus Osten. Und als er kauerte darin und schaute und wartete und nicht wusste, was war, kam ihm die Welt tot vor und so kalt.

An einer Kante, er spürte es nicht, zerbrach sein Schwanz. Voll Öl sein Fell, es drang ihm aus dem Balg und gefror und taute kalt. Strähnen zerknackten, gewiss ein Ohr, dass er im Nu nackt war und ohne das, was ihn nicht warm hielt.

Noch mehr zerbrach und fiel dann ab, der Marder war kein Marder mehr, war er es je? Wer ist was im Frost, ohne Haus und ohne Konto?

Es fand, es sei ein Teil der Kälte, ein Tier, bloß eine Ecke eines Blocks wie einer Stadt, eines Lochs und wie des Winters.

Mit knusperndem Puls in seiner Mitte krauchte es aufs Dach. Der Hunger, der Frost: Nur ein wenig Abwärme von da, wo es so warm war. Da lag das Dach da, weiß und sauber und blau.

Stunden danach, die vergingen nur im Gebet des erfrierenden Tieres, der Duft von heißem Holz, ein Säuseln.

Dann fiel es um und wusste nicht warum und fror. Dann ging es ein und wusste nicht warum. Der Wind fror selbst.

So sah ich es liegen im Frost auf dem Dach des Anbaus. Es wird beseitigt werden wie anderswo Gestrüpp und Schmutz. Im Einzelfall war es ein Marder.

Die Notwendigkeit, dies darzulegen, bringt es hervor, auch wenn ich huste.