21.05.2011

Auf dem Heimweg, für Sisyphos

Schon am Hauseingang holt der Junge das Auto aus dem Tornister und wiegt es gütig in der Hand. Er schiebt es auf dem Treppengeländer bis in das dritte Stockwerk hinauf. Er tut es gern. Er macht es sich zur Aufgabe, jeden Tag nach der Schule das Auto nach Hause fahren zu lassen. Manchmal ahmt er die Motorgeräusche nach, manchmal schiebt er stumm. Dann ist er mit all seinem Geist bei den Insassen des Autos. Eine kleine Familie sitzt darin. Er lenkt, schaut, fühlt das Rollen der Reifen auf dem vertrauten Asphalt des Heimwegs.

Nie rast er, bremst in Kurven wie ein Vater. Aber einmal ist er müde vom Unterricht und auch ein bisschen krank. So rutscht ihm im zweiten Stockwerk das Auto aus der Hand. Er findet es unten auf den Fliesen unversehrt.