31.07.2012
28.07.2012
26.07.2012
23.07.2012
22.07.2012
20.07.2012
»Their life is mysterious, it is like a forest; from far off it seems a unity, it can be comprehended, described, but closer it begins to separate, to break into light and shadow, the density blinds one. Within there is no form, only prodigious detail that reaches everywhere: exotic sounds, spills of sunlight, foliage, fallen trees, small beasts that flee at the sound of a twig-snap, insects, silence, flowers.
And all of this, dependent, closely woven, all of it is deceiving. There are really two kinds of life. There is, as Viri says, the one people believe you are living, and there is the other. It is this other which causes the trouble, this other we long to see.«
(James Salter)
(James Salter)
19.07.2012
Dorfstraße 52
Es schneit Salz, den ganzen Tag schon, die Hunde bellen in die Hecke, und die Alte hinterm Christstern kocht Steine für die Enkel. Sie starrt mich an wie eine Moorhütte. Ja, doch – ich bin mir sicher: wie eine Moorhütte. Aus Fenstern, nicht aus Augen. Hinten, am Wald, kippt einer Laub in den Graben. Der letzte Bus fort von hier fuhr heute Morgen um 7:23 Uhr.
18.07.2012
17.07.2012
16.07.2012
13.07.2012
12.07.2012
Selbstbildnis mit Gott
Ein andermal lag Gott auf meinem Schoß wie ein erschöpfter Jaghund, schlief ein und träumte, dass er die Hasen doch noch zu packen kriegt, ihnen das Genick durchbeißt, allen, ohne Ausnahme. Seine Beine zuckten im Schlaf, er winselte.
»Was ist mit dir?«, fragte ich Gott, als er aufwachte. »Ach«, sagte er, »frag lieber nicht.«
»Was ist mit dir?«, fragte ich Gott, als er aufwachte. »Ach«, sagte er, »frag lieber nicht.«
10.07.2012
08.07.2012
Die Eltern und ihr Sohn
Sie riefen seinen Namen im Garten. Er war einer schwebenden Daune gefolgt bis ans Ende des Dorfes.
Sie zeigten ihm die Fische im Wasser. Er sah nur das Fließen des Flusses und wusste doch nichts vom Meer.
Sie fanden ihn im Regen. Er sagte, er habe die Tropfen bis Tausend gezählt.
Sie kauften ihm ein Paar Schuhe. Er bewahrte sie in der Schachtel auf wie einen Schatz, bis sie ihm zu klein geworden waren.
Sie warteten vor dem Haus auf ihn. Er saß noch am Fenster und schaute hinaus auf die Wiese, wo am Morgen zuvor ein Hase gesessen hatte.
Sie putzten einen Apfel blank und reichten ihn ihm. Er hielt ihn in Händen und biss nicht hinein.
Sie betrachteten das Blatt, über dem er schon Stunden saß mit einem Stift in der Hand. Er hatte nichts gemalt.
Sie wünschten sich ein Lied von ihm. Er sang nur einen Ton, bis er keine Luft mehr bekam.
Sie hörten ihn weinen. Er hatte vergessen, warum er traurig war.
Sie wandten sich nach ihm um auf dem Weg durch den Wald. Er stand im Laub bis zu den Knien und schlief.
Sie steckten eine Kerze an am ersten Winterabend. Er hockte noch davor, als sie erlosch.
Sie zogen ihm die Decke über die kleinen Schultern in der Nacht. Er sah sie aus weiten Augen an.
Ihr Sohn, sagten die Eltern, vergesse die Zeit.
Tatsächlich aber war es umgekehrt.
Sie zeigten ihm die Fische im Wasser. Er sah nur das Fließen des Flusses und wusste doch nichts vom Meer.
Sie fanden ihn im Regen. Er sagte, er habe die Tropfen bis Tausend gezählt.
Sie kauften ihm ein Paar Schuhe. Er bewahrte sie in der Schachtel auf wie einen Schatz, bis sie ihm zu klein geworden waren.
Sie warteten vor dem Haus auf ihn. Er saß noch am Fenster und schaute hinaus auf die Wiese, wo am Morgen zuvor ein Hase gesessen hatte.
Sie putzten einen Apfel blank und reichten ihn ihm. Er hielt ihn in Händen und biss nicht hinein.
Sie betrachteten das Blatt, über dem er schon Stunden saß mit einem Stift in der Hand. Er hatte nichts gemalt.
Sie wünschten sich ein Lied von ihm. Er sang nur einen Ton, bis er keine Luft mehr bekam.
Sie hörten ihn weinen. Er hatte vergessen, warum er traurig war.
Sie wandten sich nach ihm um auf dem Weg durch den Wald. Er stand im Laub bis zu den Knien und schlief.
Sie steckten eine Kerze an am ersten Winterabend. Er hockte noch davor, als sie erlosch.
Sie zogen ihm die Decke über die kleinen Schultern in der Nacht. Er sah sie aus weiten Augen an.
Ihr Sohn, sagten die Eltern, vergesse die Zeit.
Tatsächlich aber war es umgekehrt.
06.07.2012
04.07.2012
Nachlass
Auf dem Tisch, neben den Büchern, lag ein Kabel, von dem er nicht mehr wusste, zu welchem Apparat es gehörte. Dann, bei dem Gedanken, er würde es einfach dort liegen lassen, kamen ihm die Worte »für immer« in den Sinn. Und mit einem Mal schien es ihm doch noch vorstellbar, dass etwas von ihm bliebe.
Abonnieren
Posts (Atom)